Tschüss Hamburg
Urlaub – endlich. Zumindest eine Woche raus aus HH nach Portugal, um schon mal ein wenig Frühlingsluft zu schnappen. Vorab jedoch musste erst einmal der Hamburger Winter überwunden werden. Genau an meinem Abflugtag hatte sich der Winter überlegt Hamburg noch einen kurzen Besuch abzustatten. Ähm, was ziehe ich an? – war nur das geringste Problem. MIt ein bisschen Glück ergatterten wir in Ohlsdorf einen Taxifahrer und ferchten uns als vier Fremde in einen Kombi, um dann rechtzeitig unsere Flieger zu erreichen. Das Enteisungsprogramm und ähnliches folgten, so dass ziemlich schnell klar wurde, dass ich vermutlich meinen Anschlussflug von MUC nach LIS nicht pünktlich erreichen werde. Danke an die Lufthansa für das unkomplizierte Umbuchen und danke an den Flughafen München. Mit einem köstlichen Lachs-Steak und einer Weinschorle zum Mittag bei Käfer gestärkt konnte ich mehrere Stunden ganz hervorragend dort mobil arbeiten und alle Dinge abhaken, die ich vor Abflug nicht mehr geschafft habe.
Ich war extrem überrascht über die gute Essensauswahl an Bord der Lufthansa – auf dem Hin- und Rückflug habe ich die vegane Falafel-Bowl gegessen. Nicht günstig, aber unheimlich lecker. Ebenso der frisch (selbst) aufgebrühte Filtercafe. Großes Glück um so richtig in Reisestimmung zu kommen, hatte ich mit meinem etwas hektischen Sitznachbarn. Nuno, Portugiese, flog gerade von einem Permakultur-Kongress zurück nach Lissabon. Er betreibt einen Hof, ist Koch und Fotograf – so verging die Reisezeit beim Plaudern wie im Fluge. Vergessen waren die Turbulenzen und die lange Reisezeit dann wirklich als ich in der Nacht die erste Palme in Lissabon entdeckt – der Urlaub hatte begonnen.
Hallo Lissabon
Meine Unterkunft war gut gelegen, nicht weit weg von der Basilica de Estrela und einem Park nebenan. In Lissabon findest du zahlreiche Parkanlagen, die zum Spazieren gehen und Verweilen einladen. Hier gab es im Speziellen riesige Bäume, die zu bestaunen waren. Kulinarisch und vor allem in Bezug auf Kaffee und Cafés sind wir in HH so unglaublich gut aufgestellt, dass es andere Städte schwer haben. Insbesondere guten Kaffee zu finden, war somit in Lissabon eine Herausforderung. Das kleine Glück empfing mich dann jedoch vor dem Eingang des botanischen Garten. Mit dem togo-Becher gefüllt mit bestem Kaffee in der einen und der Kamera in der anderen Hand ließ es sich ganz wunderbar durch den Garten schlendern. Schönes Fleckchen Erde und nicht zu überlaufen. Der Jardim de Botanical diente mir vor allem als Fluchtmöglichkeit, da mir die Stadt zu voll war.
Was mir in Erinnerung geblieben ist, sind einerseits die wirklich köstlichen Pasteis de Nata in Belem sowie diese Gassen wie aus einer anderen Zeit und die kleinen Plätze, die zum Verweilen in Mitten der Stadt einladen. Wunderschön, hier lässt es sich gut bei frühlingshaften Temperaturen aushalten.
Verwunschenes Sintra
Von Lissabon ging es etwas abenteuerlich mit der Bahn nach Sintra. Angekommen am Bahnhof empfingen mich alte Häuser, beinahe Ruinen und kleine Cafés. Im Ortskern angekommen war jedoch klar, dass wir ein paar Tage in einer Touri-Hochburg verweilen werden. Unsere Unterkunft in der Rua da Pendoa begeisterte zum Glück durch eine wunderschöne Aussicht und eine ruhige Lage.
Schnell war klar, dass wir eher Stadtflucht betreiben und die Natur genießen wollen. Das wiederum war ganz leicht, da es verschiedene Burgen ums Eck gab, zu denen wir aufsteigen konnten. Zunächst die Quinta de Regaleira und am gleichen Tag noch das Castelo dos Mouros. Wunderschöner nur minimal abenteuerlicher Hiking-Weg den Berg hinauf und dann mit bester Aussicht belohnt.
Praia das Macas
Für mich das Highlight des doch irgendwie so kurzen Urlaubs war unser Ausflug zum Praia das Macas. Uber kann man in Portugal ganz unkompliziert buchen. So waren wir in ca. 30min direkt am Strand und konnten die Füße in den weißen Sandstrand stecken. Das Ziel von dort hatten wir uns vorher schon überlegt. Es sollte zu Fuß zum Cabo de Roca gehen, dem westlichsten Punkt von Europa. Ein kurzer Zwischenstopp auf der Hälfte oder nach einem Drittel am Fischrestaurant mit Blick auf das Meer und mit Sangria in der Hand. Mehr Urlaubsglück geht kaum. Am Cabo da Roca erfüllt von schönen Aussichten und einer entspannten Wanderung angekommen, durften wir auch hier noch einmal den Blick weit richten. Herunter an Klippen, hinaus auf´s Meer. Wunderschön. Zurück ging es recht abenteuerlich die Serpentinen entlang rasend mit dem Bus nach Sintra.
Zurück nach Lissabon
An unserem letzten Tag in Lissabon waren wir ein wenig erschlagen von den Touris, die die Stadt und unser Viertel bevölkerten – nun gut, wir waren ja auch welche. Noch einen letzten Spaziergang durch die Stadt hinauf zu schönen Aussichtspunkten ums Eck vom Kloster Sao Vicente da Fora, unterwegs noch vegane Nata gekostet – was für einen schönen Tipp meine Schwester da hatte. Und dann am Abend folgten wir einer richtig guten veganen Restaurant-Empfehlung. Der Name verspricht hier nicht zu viel, glaubt mir und geht in “The Food Temple” – so unglaublich kreatives und köstliches Essen begleitet von hervorragendem Service und einer soliden Weinauswahl.
Am letzten Vormittag kurz vor Abflug haben wir uns ein letztes Frühstück in Baixa, dem Viertel unserer Unterkunft gegönnt, um dann eher halb entspannt aufgrund diverser Hindernisse bei der Uber-Buchung zum Flughafen zu gelangen. Leider war auch der Rückflug aufgrund irgendwelcher Vorkommnisse im Schweizer Luftraum ein wenig arg verzögert, so dass ich einen kleinen Sprint von Flugzeug 1 zu Flugzeug 2 beim Umsteigen hinlegen musste, dann aber doch noch wie geplant in HH ankam. Nur mein Gepäck nicht – das wurde am Tag darauf nachgeliefert. Merke: nächstes Mal Direktflug.
Mein Resümee
Zusammengefasst ist eine Woche Lissabon und Sintra viel zu kurz, vor allem bei schönstem Sonnenschein. Das Wetter, die Sprache, die historischen Gebäude, die Natur – alles das macht Lust auf mehr. Ich freu mich jetzt schon auf den nächsten Besuch und peile Yoga, Workation, Wandern, Baden an der Algarve an. Wenn es nur in Ansätzen so schön wie am Praia das Macas ist…
In der Liste auf Google habe ich Dir Empfehlungen meines Netzwerks sowie die von uns besuchten Orte und vor allem Restaurants/Cafés abgespeichert. Ebenso findest du in diesem Fotoalbum noch mehr Eindrücke von den besuchten Orten.
